Neubau eingeweiht (Artikel BZ)
Eine Schule, die Spaß macht
Von Jelka Louisa Beule (Badische Zeitung)
Do, 15. November 2018
Der Pestalozzi-Erweiterungsbau bietet vieles, von modernen Beamern bis zum Loungebereich.
FREIBURG-HASLACH. Der Weg war lang – aber mit dem Ergebnis sind alle sehr zufrieden. Bis die Bauarbeiten für das Erweiterungsgebäude der Pestalozzi-Schulen im Stadtteil Haslach vor eineinhalb Jahren starteten, wurden die Planungen mehrfach geändert. Grund waren steigende Schülerzahlen, aber auch ein Votum des Gestaltungsbeirats. Dafür sei nun ein „Vorreiter“ entstanden, sagte Schulbürgermeisterin Gerda Stuchlik gestern bei einer Feierstunde, mit der der gut acht Millionen Euro teure Neubau samt umgestaltetem Schulhof offiziell eingeweiht wurde.
Mehr als 700 Schüler besuchen die Pestalozzi-Schulen, es gibt eine Grund- und eine Realschule. Die Jüngsten verteilen sich auf 17 Klassen – und ihre jeweiligen Sprecher durften gestern bei der Eröffnung sagen, was ihnen am Neubau besonders gut gefällt. „Viel, viel bunter“ sei das neue Gebäude im Vergleich zum Altbau, sagte ein Junge. Andere Schüler lobten die neue Cafeteria, den Werkraum, immer wieder wurde zudem die Nestschaukel im Schulhof genannt. Und auch scheinbare Selbstverständlichkeiten fanden die Grundschüler bemerkenswert: Ein Klassensprecher freute sich, dass der neue Fußballplatz zwei Tore hat. Der umgestaltete Sportbereich ist zwischen Alt- und Neubau entstanden. Er ist kleiner als früher, weil der Erweiterungsbau Platz brauchte.
Aber nicht nur bei den Grundschülern kommt das neue Gebäude gut an. Auch die beiden Realschulsprecherinnen Sila Atalay und Luana Celesia betonten in ihrer Ansprache, dass sie den Erweiterungsbau sehr schön finden. Sie hoben die gute technische Ausstattung mit Computern, Internet und Beamern hervor. „Das macht das Lernen abwechslungsreicher“, sagte Luana Celesia.
Hinter den Pestalozzi-Schulen liegt eine lange Zeit, in der Schüler und Lehrer improvisieren mussten. „Wir sind aus allen Nähten geplatzt“, sagte Grundschulleiterin Christa Kleemann. Klassenzimmer mussten hin und her getauscht werden, Mittagessen bekamen die Schüler im Schichtbetrieb. Nun gibt es endlich mehr Platz. „Das neue Gebäude ist ein Geschenk“, sagte Carlos Santos-Nunier, der Leiter der Realschule. In dem dreigeschossigen Neubau sind sechs Klassenzimmer und drei Kursräume für die Grundschule entstanden sowie zwei Klassenzimmer und ein Kursraum für die Realschule. Hinzu kommen Lehrer- und Besprechungsräume und die große Cafeteria samt „Loungebereich“. Aufenthaltsqualität gibt es auch auf den Fluren: Vor den Klassenzimmern wurden Bereiche mit gemütlichen Möbeln und Tischen eingerichtet, wo sich die Schüler zusammensetzen können – zum gemeinsamen Arbeiten, aber auch zum Abhängen. Die Schule habe bei der Gestaltung viel mitreden dürfen, lobten die beiden Schulleiter, bis hin zum Farbkonzept sei alles durchdacht. „Wir haben eine wunderschöne Bleibe bekommen“, sagte Christa Kleemann. Auch neue Konzepte und der inklusive Gedanke könnten endlich adäquat umgesetzt werden.
Ursprünglich sollte das neue Gebäude nur halb so groß werden. Doch dann stiegen die Prognosen für die zukünftigen Schülerzahlen und die Planungen begannen von Neuem. Auch der Freiburger Gestaltungsbeirat regte noch Veränderungen an. Zunächst sollte ein winkelförmiger Neubau entstehen, das externe Gremium schlug stattdessen einen Riegel entlang des Dorfbachs vor, der jetzt auch realisiert wurde. „Es war ein langer Prozess“, resümierte auch Max Lauer vom Architekturbüro „Spiecker Sauer Lauer“, das das Gebäude geplant hat. Der Neubau ist energetisch ein Passivhaus, er wird umweltfreundlich durch ein Blockheizkraftwerk geheizt, auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage. Die Baukosten lagen bei 8,2 Millionen Euro und waren damit sogar – was selten ist – 200 000 Euro niedriger als kalkuliert.